Coronavirus. Wichtige Informationen20. März 2020 Bundesregierung Ausgangssperren in Deutschland: Das Verhalten der Bevölkerung am Wochenende soll entscheidend sein
RKI-Präsident Jetzt wird es ernst. Fast 3.000 Infektionen in 24 Stunden. Wir können die Epidemie nur verlangsamen, wenn wir uns an die Spielregeln halten (Ärzte Zeitung)
Bayern verhängt Ausgangsbeschränkungen.
Dies gelte ab Mitternacht für vorläufig zwei Wochen, sagte
Ministerpräsident Markus Söder. Es gibt nur sehr strenge Ausnahmen. Das
Saarland will sich anschließen. (Die Welt) Angesichts der raschen Ausbreitung des Coronavirus hat sich Kanzlerin Angela Merkel in
der Bundespressekonferenz geäußert. 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung
könnten infiziert werden, sagte Merkel unter Berufung auf Experten. (Die
Welt) 19. März 2020Maßnahmen des Bundesgesundheitsministeriums in der PflegeversicherungBerlin
(scp) - "Wie können wir Pflegekräfte bei ihrer wichtigen Arbeit besser
unterstützen?" Darüber haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und
der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas
Westerfellhaus, am 19. März 2020 in einer Videokonferenz mit den
Pflegeverbänden gesprochen. Die Ergebnisse haben Spahn und
Westerfellhaus dann in einer Live-Pressekonferenz vorgestellt. Covid-19: Maßnahmen des BMG in der Pflegeversicherung Zur
Herabsetzung des Infektionsrisikos der Pflegebedürftigen und aller in
der Pflege tätigen Beschäftigten und zur Entlastung der die
Pflegeeinrichtungen und der Pflegekräfte werden folgende Festlegungen
getroffen. QualitätsprüfungenQualitätsprüfungen werden ab
sofort zunächst bis zum 30. September 2020 ausgesetzt. Über eine ggf.
notwendig werdende Verlängerung wird rechtzeitig entschieden.
Anlassprüfungen sollten weiter durchgeführt werden; die Pflegekassen,
die Krankenkassen und die Medizinischen Dienste prüfen dabei im
Einzelfall die Notwendigkeit einer Begehung/Prüfung in der Einrichtung
unter Berücksichtigung der aktuellen Lage. Die Indikatorenerhebung durch
die vollstationären Einrichtungen (derzeit Erprobungsphase) wird
ebenfalls ausgesetzt. BegutachtungBegutachtungen zur
Feststellung der Pflegebedürftigkeit erfolgen anstelle von körperlichen
Untersuchungen in der Häuslichkeit oder im Pflegeheim in einer
Kombination von Aktenlage und strukturiertem Interview (telefonisch oder
digital) mit dem Pflegebedürftigen, einer Pflegeperson oder Pflegekraft
und ggf. dem rechtlichem Betreuer. Die Bearbeitungsfrist für
Anträge auf Leistungen der Pflegeversicherung (25 Arbeitstage) wird
zunächst bis zum 30. September 2020 ausgesetzt. Für die
Leistungsgewährung sind wie bisher der Tag der Antragstellung und das
Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen entscheidend. Für
Dringlichkeitsfälle wird der Spitzenverband Bund der Pflegekassen
ermächtigt, bundesweit einheitlichen Kriterien für das Vorliegen eines
besonders dringlichen Entscheidungsbedarfs festzulegen.
Wiederholungsbegutachtungen finden nicht statt. Nutzung von ggf. frei werdenden Ressourcen der MDK für die pflegerische VersorgungDas
Bundesministerium für Gesundheit begrüßt ausdrücklich, dass die
Medizinischen Dienste und der Prüfdienst des Verbandes der privaten
Krankenversicherung bereit sind, freies ärztliches und pflegerisches
Personal ohne Kosten-/Aufwandsersatz an Pflegeeinrichtungen,
Krankenhäuser und Gesundheitsämter abzustellen. Zur konkreten Umsetzung
sollen die Medizinischen Dienste Vereinbarungen mit den Bundesländern
treffen. (Jens Spahn geht dabei von rund 4.000 Pflegefachpersonen und 2.000 Ärztinnen und Ärzten aus, Anm. d. Red.) BeratungsbesucheEs
wird die Möglichkeit geschaffen, auf die nach § 37 Absatz 3 Satz 1 SGB
XI vorgeschriebenen Beratungsbesuche zu verzichten, ohne den
Pflegegeldanspruch zu kürzen. Die Pflegekassen verzichten bis zum 30.
September 2020 vollständig auf die Durchführung und Überprüfung der
Beratungsbesuche. Auch eine rückwirkende Kürzung oder Entziehung soll
ausgeschlossen werden. Dabei bleibt aber der Anspruch der
Pflegebedürftigen auf einen Beratungsbesuch unverändert, einem
entsprechenden Bedarf ist weiter grundsätzliche Rechnung zu tragen. Als
Alternative kommen telefonische und digitale Beratungen in Betracht. Sicherstellung der pflegerischen Versorgung. Anzeigepflicht gegenüber PflegekassenAnzeigepflicht
für die Pflegeeinrichtungen gegenüber den Pflegekassen bei einer
wesentlichen Beeinträchtigung der Leistungserbringung infolge der
Covid-19-Epidemie. Es genügt die Anzeige an eine als Partei des
Versorgungsvertrages beteiligte Pflegekasse. In Abstimmung mit den
weiteren hierbei zuständigen Stellen haben die Pflegekassen zusammen mit
der Pflegeeinrichtung zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung
die erforderlichen Maßnahmen und Anpassungen vorzunehmen. Dabei sind zum
flexiblen Einsatz des Pflegepersonals (z.B. aus der Tagespflege) in
anderen Versorgungsbereichen alle bestehenden Instrumente und Mittel zu
nutzen und unbürokratisch einzusetzen. Unterschreiten der
vereinbarten Personalausstattung in stationären Pflegeeinrichtungen /
Aussetzen von VergütungskürzungsverfahrenDie bei Unterschreiten
der vereinbarten Personalausstattung gesetzlich vorgesehenen
Vergütungs-kürzungsverfahren werden ausgesetzt. (landesspezifische Regelungen werden flexibilisiert, so Jens Spahn, Anm. d. Red.) Finanzierung
von Corona-bedingten außerordentlichen Aufwendungen sowie
Mindereinnahmen von zugelassenen Pflegeeinrichtungen, z.B. für
Schutzausrüstung (Masken, Schutzkittel, Desinfektionsmittel) als auch
für zusätzliches Personal und Schwankungen bei der InanspruchnahmeEs
wird ein zeitlich begrenzter unbürokratischer Ausgleich der
wirtschaftlichen Folgen für durch Corona-bedingte außerordentlichen
Aufwendungen oder Mindereinnahmen von zugelassenen Pflegeeinrichtungen
durch rasche gesetzliche Maßnahmen eingeführt. (coronabedingte
Kosten werden zu Lasten der Pflegekassen ausgeglichen;
Schutzausrüstungen werden zentral beschafft und über die Länder
geliefert, so Jens Spahn, Anm. d. Red.) Artikel lesen: Presse Bundesregierung | Video ansehen | Presse VDAB | Presse GKV-Spitzenverband, bpa, PKV | Presse MDS O-Töne. Der Virus wird für immer bleibenBundesgesundheitsminister Jens Spahn: "Um die
Arbeitsbelastung der Pflegekräfte zu reduzieren, haben wir beschlossen,
die Pflege von jeder nicht notwendigen Bürokratie zu befreien. Zudem
sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes -
wenn möglich und erforderlich - an Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser
und Gesundheitsämter abgestellt werden können.
Die Pflege ist
kein Beruf wie jeder andere. Wir brauchen ein klares Signal an
Entlastung. Wir wissen was sie leisten und werden sie so gut es geht
unterstützen. Die ambulante Pflege ist bei uns klar im Fokus.
Twitter #wirbleibenzuhause Gehen Sie
auf Abstand. Bleiben Sie zu Hause, auch um das Gesundheitssystem
arbeitsfähig zu halten. Ich frage mich, ob die Botschaft angekommen ist.
2 bis 4 Wochen zu verzichten ist auszuhalten. Bis Maßnahmen in
Statistiken auftauchen bedarf es 10 bis 14 Tage.
Das wird
noch viele Monate so gehen. Der Virus wird für immer bleiben. Jetzt
müssen wir die Zeit nutzen, um weitere Schutzkonzepte und Maßnahmen für
bestimmte Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. In der nächsten Woche
werden wir im Deutschen Bundestag über den Schutzschirm gegen den
Coronavirus beraten.
Über weitere
Maßnahmen werden wir angesichts der dynamischen Lage entscheiden. Wir
müssen alle zusammen mithelfen und geduldig sein. Es geht um eine
Verlangsamung der Ausbreitung. Wir alle können dabei helfen den
Unterschied zu machen." 18. März 2020Ansprache der Bundeskanzlerin zur aktuellen LageBerlin
(scp) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am 18. März 2020 in ihrer
Rede an die Nation in aller Deutlichkeit den Ernst der Lage klargemacht
und dabei deutlich gemacht, persönliche Kontakte zu vermeiden.
Sie
sagte u.a.: "Das Coronavirus verändert zurzeit das Leben in unserem
Land dramatisch. Unsere Vorstellung von Normalität, von öffentlichem
Leben, von sozialem Miteinander, all das wird auf die Probe gestellt wie
nie zuvor. Ich glaube fest daran, dass wir diese Aufgabe bestehen, wenn
wirklich alle Bürgerinnen und Bürger sie als IHRE Aufgabe begreifen.
Deswegen
lassen Sie mich sagen: Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der
Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine
Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser
gemeinsames solidarisches Handeln ankommt. Solange es weder eine
Therapie noch einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt, gibt es nur
eines, und das ist die Richtschnur all unseres Handelns: die Ausbreitung
des Virus zu verlangsamen, sie über die Monate zu strecken und so Zeit
zu gewinnen.
Deutschland hat ein exzellentes Gesundheitssystem,
vielleicht eines der besten der Welt. Das kann uns Zuversicht geben.
Aber auch unsere Krankenhäuser wären völlig überfordert, wenn in
kürzester Zeit zu viele Patienten eingeliefert würden, die einen
schweren Verlauf der Corona-Infektion erleiden.
Ich möchte mich
bei dieser Gelegenheit zuallererst an alle wenden, die als Ärzte oder
Ärztinnen, im Pflegedienst oder in einer sonstigen Funktion in unseren
Krankenhäusern und überhaupt im Gesundheitswesen arbeiten. Sie stehen
für uns in diesem Kampf in der vordersten Linie. Was Sie leisten ist
gewaltig, und ich danke Ihnen von ganzem Herzen dafür.
Es geht
darum, das Virus auf seinem Weg durch Deutschland zu verlangsamen. Und
dabei müssen wir, das ist existenziell, auf eines setzen: das
öffentliche Leben, soweit es geht, herunterzufahren.
Alles, was
Menschen gefährden könnte, alles, was dem Einzelnen, aber auch der
Gemeinschaft schaden könnte, das müssen wir jetzt reduzieren. Wir müssen
das Risiko, dass der eine den anderen ansteckt, so begrenzen, wie wir
nur können.
Ich weiß, wie dramatisch schon jetzt die
Einschränkungen sind. Es sind Einschränkungen, wie es sie in der
Bundesrepublik noch nie gab. Aber sie sind im Moment unverzichtbar, um
Leben zu retten.
Für die Wirtschaft, die großen Unternehmen genau
wie die kleinen Betriebe, für Geschäfte, Restaurants, Freiberufler ist
es jetzt schon sehr schwer. Die nächsten Wochen werden noch schwerer.
Ich versichere Ihnen: Die Bundesregierung tut alles, was sie kann, um
die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern, und vor allem um
Arbeitsplätze zu bewahren.
Wir können und werden alles einsetzen,
was es braucht, um unseren Unternehmern und Arbeitnehmern durch diese
schwere Prüfung zu helfen.
Jetzt zu dem, was mir heute das
Dringendste ist: Alle staatlichen Maßnahmen gingen ins Leere, wenn wir
nicht das wirksamste Mittel gegen die zu schnelle Ausbreitung des Virus
einsetzen würden. Und das sind wir selbst. So, wie unterschiedslos jeder
von uns von dem Virus betroffen sein kann, so muss jetzt auch jede und
jeder helfen. Zuallererst, indem wir ernst nehmen, worum es heute geht.
Nicht in Panik verfallen, aber auch nicht einen Moment denken, auf ihn
oder sie komme es doch nicht wirklich an. Niemand ist verzichtbar. Alle
zählen, es braucht unser aller Anstrengung.
Das ist, was eine
Epidemie uns zeigt: wie verwundbar wir alle sind, wie abhängig von dem
rücksichtsvollen Verhalten anderer, aber damit eben auch: wie wir durch
gemeinsames Handeln uns schützen und gegenseitig stärken können.
Es
kommt auf jeden an. Wir sind nicht verdammt, die Ausbreitung des Virus
passiv hinzunehmen. Wir haben ein Mittel dagegen: Wir müssen aus
Rücksicht voneinander Abstand halten. Der Rat der Virologen ist ja
eindeutig: Kein Handschlag mehr, gründlich und oft die Hände waschen,
mindestens eineinhalb Meter Abstand zum Nächsten und am besten kaum noch
Kontakte zu den ganz Alten, weil sie eben besonders gefährdet sind.
Und das müssen wirklich alle begreifen: Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge.
Wer
unnötige Begegnungen vermeidet, hilft allen, die sich in den
Krankenhäusern um täglich mehr Fälle kümmern müssen. So retten wir
Leben. Das wird für viele schwer, und auch darauf wird es ankommen:
niemanden allein zu lassen, sich um die zu kümmern, die Zuspruch und
Zuversicht brauchen. Wir werden als Familien und als Gesellschaft andere
Formen finden, einander beizustehen.
Schon jetzt gibt es viele
kreative Formen, die dem Virus und seinen sozialen Folgen trotzen. Schon
jetzt gibt es Enkel, die ihren Großeltern einen Podcast aufnehmen,
damit sie nicht einsam sind.
Wir alle müssen Wege finden, um
Zuneigung und Freundschaft zu zeigen: Skypen, Telefonate, Mails und
vielleicht mal wieder Briefe schreiben. Die Post wird ja ausgeliefert.
Man hört jetzt von wunderbaren Beispielen von Nachbarschaftshilfe für
die Älteren, die nicht selbst zum Einkaufen gehen können. Ich bin
sicher, da geht noch viel mehr und wir werden als Gemeinschaft zeigen,
dass wir einander nicht allein lassen.
Ich appelliere an Sie:
Halten Sie sich an die Regeln, die nun für die nächste Zeit gelten. Wir
werden als Regierung stets neu prüfen, was sich wieder korrigieren
lässt, aber auch: was womöglich noch nötig ist.
Dies ist eine
dynamische Situation und wir werden in ihr lernfähig bleiben, um
jederzeit umdenken und mit anderen Instrumenten reagieren zu können.
Auch das werden wir dann erklären.
Dass wir diese Krise
überwinden werden, dessen bin ich vollkommen sicher. Aber wie hoch
werden die Opfer sein? Wie viele geliebte Menschen werden wir verlieren?
Wir haben es zu einem großen Teil selbst in der Hand. Wir können jetzt,
entschlossen, alle miteinander reagieren. Wir können die aktuellen
Einschränkungen annehmen und einander beistehen.
Diese Situation ist ernst und sie ist offen.
Das heißt: Es wird nicht nur, aber auch davon abhängen, wie diszipliniert jeder und jede die Regeln befolgt und umsetzt.
Wir
müssen, auch wenn wir so etwas noch nie erlebt haben, zeigen, dass wir
herzlich und vernünftig handeln und so Leben retten. Es kommt ohne
Ausnahme auf jeden Einzelnen und damit auf uns alle an.
Passen Sie gut auf sich und auf Ihre Liebsten auf. Ich danke Ihnen."
Artikel lesen: Ansprache lesen | Ansprache ansehen | Nachrichten als LinkFreitag, 20. März 2020 Bundestagsfraktion Die Linke. Ambulante Pflege ist systemrelevant Donnerstag, 19. März 2020 Bundesfamilienministerium. Corona-Pandemie: Ältere Menschen und gefährdete Gruppen schützen Dienstag, 17. März 2020 Bundesinnenministerium. Einreisestopps BZgA. Verhaltensempfehlungen zum Schutz vor dem Coronavirus im Alltag. Alle können helfen, sich und andere zu schützen (Homepage | Merkblatt) Montag, 16. März 2020 Bundesregierung. Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Bundesländer angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland Bundesarbeitsministerium. Arbeits- und arbeitsschutzrechtliche Fragen zum Coronavirus (SARS-CoV-2) Sonntag, 15. März 2020 Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen. AutorInnen-Papier. Gemeinsam solidarisch und entschlossen handeln Samstag, 14. März 2020 Bundesregierung. Video-Podcast der Bundeskanzlerin. Jeder in Deutschland kann einen Beitrag leisten Freitag, 13. März 2020 Bundesregierung. Gespräch der Bundeskanzlerin mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften zu den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus Bundesregierung. Sofortprogramm. Schutzschild für Beschäftigte und Unternehmen |